Plattlinger leitet Top-Speedway-Veranstaltungen

In den letzten Wochen  stand der Schiedsrichter des Motorrad-Weltverbandes (FIM) Christian Froschauer im Mittelpunkt des Speedway-Weltgeschehens. Ende Juni war das Finale 1 der Speedway-Europameisterschaft in Torun (POL) der Anfang der Finalserie, die anstand. Nur eine Woche später traf er mit seinen Entscheidungen auf die 8 besten Speedway-Mannschaften der Welt in Leszno in Polen. Beim Finale am 08. Juli 2017 bei ausverkauften Stadion und damit 20.000 Zuschauern standen sich die Eisenschuhartisten der Länder Schweden, Großbritannien, Russland und des Gastgeberlandes Polen gegenüber. Es kam zu einem Zweikampf zwischen Schweden und Polen um Platz 1. Rad-an-Rad-Kämpfe sahen die Verantwortlichen wie auch die begeisterten Rennbesucher. Schlussendlich konnte die polnische Mannschaft auf Grund der gleichmäßig punktenden Aktiven den Weltmeistertitel erringen.

Den Höhepunkt in seiner bisherigen langjährigen Schiedsrichtertätigkeit bildete aber am 22. Juli der Speedway-Grand-Prix in Großbritannien. Austragungsort war Cardiff. Im „Principality Stadion“, eine fast im Zentrum der Stadt gelegene Sportarena, maßen sich die, zurzeit, weltbesten Speedwayfahrer zum 6. Grand-Prix in diesem Jahr. In dieser Arena ist eigentlich Rugby tonangebend und heuer war da auch das Fußball-CL-Finale.

In nur 3 Tagen wurde dort eine Speedwaybahn eingebaut und Training und Rennen bei optimalen Bedingungen abgewickelt. Im Mutterland des Speedways Schiedsrichter zu sein, ist wirklich etwas Besonderes. Aus der Vorstandschaft des MSC Plattling e.V. haben drei Herren die Chance genutzt Christian Froschauer zu begleiten. Was die Herren da erwartete, ist nicht mit Worten auszudrücken. Wetterunabhängig und unter Flutlicht war dies ein echtes Highlight.

Allein die Eröffnung der Veranstaltung mit einer Riesenfeuerschau und der Musik von Richard Strauß‘s „Zarathustra“ jagte einem Schauer über den Rücken. Aber nicht nur die Show war es, auch die Leistung der Aktiven, mit Akteuren aus Polen, Großbritannien, USA, Schweden, Russland, Slowenien, Slowakei und Dänemark, ließ jedem Speedwayfan das Herz höher schlagen. Bei fast allen Rennen fuhren sie um jeden Zentimeter und vielfach passte keine Zeitung zwischen die Spezialmotorräder, die ja keine Bremsen haben. Das Rennen 11 ließ jedem der Fans das Blut in den Adern stocken. Die Positionen wechselten dauernd und zu guter Letzt fuhren die vier Matadore innerhalb 0,3 Sekunden über die Ziellinie. Enger geht es kaum. Motorradsport vom Feinsten boten die 16 Ritter des Eisenschuhs den weit über 40.000 gekommenen Besuchern. Diese Zahl stimmt.

Schon den ganzen Tag über war auf der Fanmeile vor dem Rathaus in Cardiff alles geboten und noch Stunden danach wurde über viele Rennszenen diskutiert. Die Innenstadt platzte fast aus allen Nähten. Bei einer derartigen Top-Veranstaltung als Schiedsrichter im Brennpunkt zu stehen, ist wohl außergewöhnlich und eine Ehre vom Weltverband hierfür nominiert zu werden. Aber auch seine Heimatstadt kann stolz sein auf seinen Mitbürger. Es werden für den Vorsitzenden des MSC Plattling e.V. noch einige Spitzenveranstaltungen künftig im Kalender stehen. Um einen Vergleich zum Fußball zu ziehen, stehen solche Speedwayereignisse auf gleicher Ebene mit einem WM-Finale. Diese hier angesprochenen Speedway-Events sind alljährlich die bedeutendsten der Methanoldrifter.

Der Vollständigkeit halber das Ergebnis von Cardiff: Platz 1 Maciej Janowski (POL), Platz 2 Jason Doyle (AUS) und auf Platz 3 Matej Zagar (SLO)

SGP-Schiedsrichter Christian Froschauer (re)